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#7 - Inspired & Disoriented at Once

Zum zweiten Mal nun haben Thiemo Gillissen und Stefan Stücklschweiger mit ihrem Team die Marketing-Rockstars organisiert und für einen Tag Graz zum Mekka des Marketings, der Kommunikation gemacht.

Es ist beachtlich was diese beiden Mitte 20-jährigen da auf die Beine stellen und bewegen. Hut ab.Das Speakers-Line-Up liest sich wie das Programm eines Musikfestivals. Nur halt mit Marketing- und Werbe-Fuzzis: Amir Kassei, Alexander Matt, Doug Perkul, Clive Ryan, Jay Curley, Pascal Dulex, Ramon De Leon und und und. Alle pilgerten auf Einladung der beiden Rockstars Gillissen und Stücklschweiger nach Graz. Nicht Wien. Nein Graz. Und das ist irgendwie auch gut so.

Meine Erwartungshaltung hielt sich in Grenzen. Ich hatte mir nicht große Gedanken gemacht. Meine Vorstellung ging eher in Richtung Bauchladen. Warum auch immer … Das Publikum war sehr, sehr jung. Blutjung. Die Auftraggeber der in fünf Jahren 40-jährigen sind dann schätzungsweise Mitte/Ende 20. Wer lernt hier von wem? Zählt berufliche Erfahrung in Zukunft oder sind es Flexibilität, vernetztes Denken und einfach tun? Ich habe die Menschen vor Ort beobachtet. Sie scheinen alle das ganz große Tortenstück haben zu wollen. Sie haben Ziele und sind am Weg, diese zu erreichen. Sie sind eloquent und motiviert.

“Finger aus dem Popo und Go Go” – Klar haben mich die einzelnen Keynotes und Master Classes, in die ich es kurzfristig reingeschafft habe, inspiriert und motiviert. Aber wenn ich das Gehörte umsetzen möchte, muss ich mir als Selbständige neue Kunden suchen. Außerhalb von Österreich. Es braucht in Zukunft Unternehmen mit viel Mut. Unternehmen, die gewillt sind den Mainstream-Teich zu verlassen und in größere Gewässer zu tauchen.

Schaut man sich die jährliche Erhebung des Magazins Trend an – die Top 500 Unternehmen Österreichs – so findet man Unternehmen, die im Vergleich mit internationalen im Marketing, in der Kommunikation kaum bis gar nicht mithalten können. Der Österreicher an sich ist ja nicht einer, der gerne scheitert. Daher war für mich am Ende des Tages, die Botschaft “You need to fail” eher Hohn und ich konnte es nicht mehr hören. In der Alpenrepublik liegt das Geld für Start-Ups, für gute Ideen nicht auf der Straße. Mühsam nährt sich hier das Eichhörnchen. Und auch gibt es die Budgets nicht, um zu experimentieren. Das ein Format wie die Marketing-Rockstars funktioniert, liegt daran, dass die Generation Y vor völlig neuen Chancen steht. Ihnen aber als Give-Away einen Jute-Beutel mit der Botschaft “I have to be successful because I love expensive shit” auszuhändigen ist übertrieben. Bis es Geld regnet ist es ein langer Fußmarsch.

#thinkahead2015 – Vorwärts, weiter denken. Über den Tellerrand blicken. Natürlich fließt das Gehörte wie Adrenalin durch die Adern und man ist gewillt, gebetsmühlenartig seine Kunden immer wieder versuchen zu überzeugen und zu motivieren, neue Wege einzuschlagen, auszuprobieren. Die Heute zur Verfügung stehenden Kanäle zu bespielen und für seine Marke/n zu nutzen. Aber das ist wie Kaugummi bei 30 Grad, der einem auf dem Schuh pickt: zäh. Und irgendwann gibt man W.O. Man sollte sich also stets in Erinnerung rufen, was möglich ist. Dass da noch sehr viel kommen und zu sehen sein wird. Und vielleicht ist dann auch Österreich dabei. Wir müssen nur daran glauben. Und ein bisschen (Mehr) wollen.

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