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#47 - Das Leben ist eine Reise

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Audio File | Disrupt Yourself - Das Leben ist eine Reise

Heute vor vier Jahren, am 28. April 2017, bin ich aufgebrochen. Losgezogen. In mein erstes Abenteuer als Digitalnomadin. In meine erste große Soloreise wo mir lediglich der Ausgangs- und Endpunkt bekannt waren. Eine Reise, deren Stationen ich so offen wie möglich und so spontan wie es mir die Zeit erlaubte plante. Eine Reise, wo ich mir erlaubt habe, mich von meinen Gefühlen leiten zu lassen. Weitestgehend. Aber natürlich hatten auch äußere Faktoren wie Wetter, WLAN und Stellplatzmöglichkeiten ihren Einfluss.

Von Waidhofen an der Ybbs aus über Kusterdingen über Stuttgart über Köln und Aachen ging es weiter in die Niederlande, wo ich am 2. Mai 2017 am Strand nahe Domburg strandete. Bewusst. Hier begegnete mir auf der Reise zum ersten Mal das Meer. Es sollte (m)ein ständiger Begleiter werden. Weiter über die französische Atlantikküste gen Portugal. Zehntausend Kilometer bzw. acht Wochen später kehrte ich zurück. Mit dem festen Entschluss, Wien ade zu sagen, dem Landleben dafür olé.

27. Juni 2017, Gardasee

Im Jahr darauf folgte die zweite Reise als Digitalnomadin. Drei Monate. Mein Herz war offen, ich in Gedanken frei and the world my oyster. Auf dieser Reise entstanden zwei Begegnungen, die für dieses Leben lang bestimmt sind.

Es folgte ein Jahr ohne Fortbewegung. Physischer Natur. Aber 2019 war im Stillstand, aber ohne angezogener Handbremse, für mich wichtig. Mit der Yoga-Lehrer-Ausbildung, die mich im Sommer zum richtigen Zeitpunkt gefunden hatte und die ich kurze Zeit später begonnen habe, kam Bewegung rein: in meine Gedanken, meine Ideen und Träume. In die Vorstellung, wie ich mein Leben führen möchte. Diese Ausbildung hat in mir einen Prozess der Transformation eingeleitet, für den ich sehr dankbar bin. Nicht nur, dass ich seither täglich Yoga praktiziere und mich versuche von einer zur nächsten Sprosse auf Patanjalis acht-gliedrigen Pfad zu arbeiten, sondern vor allem im Konstrukt meiner Gedanken- und Wertewelt kam da ein sehr schöner, sehr großer Ball ins Rollen. Ich bin toleranter, großzügiger, verzeihender und vor allem im Umgang mit meinem Selbst liebevoller. Hashtag Selfcare.

Ich habe gelernt zu akzeptieren, das die Mühlen manchmal langsam mahlen oder noch gar nicht. Ich habe gelernt zu geben, ohne dafür etwas zu erwarten. Ich habe gelernt, für mich, meine Träume, meine Ideen und meinen Weg gerade zu stehen. Ich habe gelernt, dass das was die Anderen denken - wer auch immer sie sind - für mich nicht relevant sein braucht. Ich bin ich und das ist gut so. Und, ich habe gelernt anzunehmen, was mir das Leben serviert. Am Ende des Tages ist es doch nur die Perspektive, wie wir auf die Dinge blicken.

2020 war ein weiteres Jahr des Reisens, ohne sich groß fortzubewegen. Die Welt war als Kollektiv im Stillstand und navigierte sich durch das große Unbekannte. Ich habe mich aber nie eingeschränkt, limitiert, reduziert oder als festsitzend gefühlt. Toleranz. Akzeptanz. Perspektivenwechsel.

Und plötzlich ist da dieses Jahr 2021. Schon wenige Tage nach Jahreswechsel hatte ich das Gefühl, dass alles, was ich die letzten Jahre quasi gelernt habe, mich auf dieses neue Jahr vorbereitet hat. Und ich das Gelernte, Neugedachte und Neugeträumte anwenden kann. Ich trage in mir ein Gefühl von Bereitsein.

Ein Vortrag im November 2019 mit dem Titel "Disrupt Yourself" von Whitney Johnson, den ich für einen Kunden von mir organisieren durfte, hat mir gezeigt, dass jede, teils radikale Veränderung in meinem Leben nichts anderes war als Disruption. Eine unbewusste Herausforderung an mich selbst gerichtet. Seither heiße ich jede Möglichkeit, disruptiv mein Leben zu gestalten mit offenen Armen willkommen. Die nächste Disruption steht schon in den Startlöchern. Ein Stück weit hat sie mich auch gefunden und ich habe entschieden, sie anzunehmen, weil es sich richtig anfühlt und 2021 eben das Jahr ist, wo ich alles Gelernte anwenden kann.

Das Leben ist eine Reise. Mit Wegen und vielen Verästelungen. Mit Möglichkeiten, Chancen und manchmal auch Umwegen. Was man daraus macht, ist eine Frage der Perspektive und manchmal ist die Antwort darauf, raus aus der Komfortzone.