#38 - Frisch verliebt

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So kann, so muss Freiluftbüro!

Ich bin nun 4173,5 Kilometer von Zuhause entfernt. Und habe mich verliebt. Es ist noch ganz frisch, aber der Beziehungsstatus keinesfalls kompliziert. Die Algarve macht es auch einem echt einfach, sich in ihr zu verlieren und vor allem sich in sie zu verlieben. Sie ist so facetten- und abwechslungsreich, immer für eine Überraschung gut. Da kann man schon mal Schmetterlinge im Bauch haben.

Ich blicke auf diese ersten 31 Tage meines Nomadenlebens recht entspannt zurück. Denn ich hetze weniger wie letztes Jahr. Das Vorwärts- und Weiterkommen geht mir leichter von der Hand. Ich bin entspannter, ruhiger, ausgeglichener. Was so ein aufgeräumtes Herz und so ein beruhigter Kopf alles bewirken können. Zu dieser Leichtigkeit musste ich erst finden, aber ich bin dankbar, dass ich sie nun habe. Und bestenfalls auch behalte.
Auf dieser Reise, da schmeckt das Arbeiten nach Urlaub und daher habe ich entschieden, dem Urlaub ein wenig mehr Platz einzuräumen. Aktuell ist das Verhältnis 60 % Urlaub, 40 % Arbeit. Ein Hoch auf die Grundzutaten eines Selbstständigen: Effizienz, Disziplin und Motivation.

31 Tage / 4173,5 Kilometer
Die letzten über vier Wochen fühlen sich wie zwei, drei Monate an. Ich bin froh, dass ich in mein kleines Büchlein nach jeder Ankunft den Kilometerstand und den Ort notiere, denn ich kann auswendig die Stationen und die Daten nicht mehr nennen. Und damit es die Daten nicht nur analog gibt, habe ich eine Google Map zu meiner Reise erstellt und werde diese regelmäßig updaten.

Gestern Dienstag habe ich im Salema Eco Camp eingecheckt. Eine absolute Idylle. Das Flair, Ambiente, die Leute – es passt einfach. Hier sind viele jüngere Leute, etwa in meinem Alter. Aber Solo-Traveller bin ich wohl die Einzige.

Aber das ist nichts Neues mehr für mich. Es amüsiert mich, wenn die Leute an mir vorbeigehen und mich hier im Freiluftbüro an meinem Schreibtisch sitzen sehen. Und dann den Roomster. Kein Zelt, keinen Anhänger. Manche schauen dann beim nächsten Mal Vorbeigehen genauer, drehen nochmals den Kopf um zu sehen, wo versteckt sich das Schlafquartier. Viele wirken dann überrascht, dass sich diese über die Beifahrerseite des Autos erstreckt.

Salema, das ist ein Ort der mich sofort in Bann genommen hat. Gestern Abend bin ich nochmal los und bin die gut eineinhalb Kilometer der Straße entlang zum Strand gelaufen. Und dann hat sich da dieser sehr entspannte Ort vor mir ausgebreitet. Hier spürt es sich gut und richtig an und ich habe ja Zeit. Nur jeweils eine Autostunde entfernt gibt es weitere Ziele, die ich easy als Tagesausflüge erledigen kann. Denn mir ist aufgefallen, dass es mit den Campingplätzen eher schlecht hier aussieht. Manche haben vernichtende Bewertungen erhalten und ich hab keine Lust jeden Tag zu wechseln. Daher werde ich hier im Eco Camp wohl einige Tage und Nächte bleiben, ehe ich dann die Küste Richtung Lissabon oder vielleicht ein Stück ins Landesinnere reise.

Am 28. Juni muss ich jedenfalls am Flughafen in Lissabon sein, um nach Wien zu fliegen. Denn das wichtigste Ereignis des Jahres war nicht die Hochzeit von Harry und Meghan, nein, das wichtigste Ereignis in diesem Jahr ist die Taufe meines Neffen Leonhard (aka Lieblingsmensch), dessen Patentante ich sein werde. Dann heißt es erst Mal ein paar Tage Familie ehe es am 03. Juli zurückgeht. Und dann, dann werde ich diese Reise verlängern. Denn ich glaube in Galizien gibt es noch einiges zu entdecken und auch das Teilstück des Jakobsweges möchte ich dieses Jahr gehen.

Jetzt aber erst Mal ein Conference Call mit Wien, denn ein neues feines Projekt ist am Start und will auf Schiene gebracht werden.

26. Mai 2018: Tagesausflug nach Tangier (Marokko)