#21 - A Year In Review
Da gehst Du also hin, liebes 2016. Außen- wie innenpolitisch gleichst Du ja eher einer Katastrophe. Da brauchen wir uns gar nichts vormachen, gell. Wie warst Du also für mich persönlich?
Du bist jedenfalls in einem Schweinsgalopp durch die 366 Tage (Schaltjahr!) gezogen, dass ich wirklich heftig nachdenken musste, was wann war. Es ist nun der 30. Dezember 2016 und ich lasse Dich noch einmal Revue passieren, ehe Du von mir gehst und mir 2017 schenkst, welches mir – laut diverser Horoskope – (Reise-)Abenteuer, beruflichen Erfolg und finanzielle Freudenmomente bescheren wird.
Für jeden Monat hab ich auch ein Lied ausgewählt, denn 2016 war doch recht, na sagen wir gefühlsbetont. Meinen ganz persönlichen OST für das Jahr 2016 kannst Du – als musikalische Untermalung während Du den Blogbeitrag liest (just sayin‘) – hier die YouTube-Playlist nachhören …
Januar | Edward Sharpe and the Magnetic Zeros „Man On Fire“
Puh, das Jahr startete ganz schön finster. In einem Badezimmer in Hamburg bin ich kurz nach Mitternacht – wohl aufgrund einer Mischung aus tiefer Traurigkeit und heftiger Bandscheibenschmerzen – zum Liegen gekommen. Ich konnte mich nicht mehr bewegen und nicht mehr gehen. Ich dachte in diesem Moment nicht, dass 2016 noch die Kurve für mich kratzen würde.
Tat es aber: am 10. Januar tanzte ich kurz vor Mitternacht durch meine Wohnung und freute mich wie ein veganes Schnitzel. Ich hatte meine Masterthesis innerhalb von 90 Tagen geschrieben und war einen Schritt näher an einem meiner Lebensziele: Dem eines akademischen Titels. Ich wollte immer schon studieren, es hat halt etwas gedauert.
Februar | Klinger „Blow Shit Up“
Am 3. Februar reiste ich nach Graz und präsentierte meine Masterthesis der Kommission und legte meine Prüfung über die vergangenen Semester ab. Ich bestand mit gutem Erfolg; entweder weil ich wirklich gut vorbereitet war, ich mit keinem schlechterem Ergebnis (self fulfilling prophecy) zurück nach Wien fahren wollte oder dank des in meine Präsentation eingebauten Katzenbildes. Ich tippe auf eine Mischung aus Allem.
Uh uh uh, Faschingsdienstag! Und mein Kostüm war die wohl schönste Filmtextzeile wo gibt: Ich habe eine Wassermelone getragen. (Na, wer hat meinen Lieblingsfilm erraten?) Beinahe wäre ich gescheitert, weil es ganz schön schwierig ist, im Februar (!) in Wien (!!) eine Wassermelone (!!!) aufzutreiben. But I did it. Vier Komma acht Kilo Wassermelone für bescheidene 13 Euro. Dem Südfrucht-Laden in der Lange Gasse in Wien 8 sei Dank.
März | Martin Eyerer „Turn Turn Turn“
Ich nehme am Selbstversuch #armeleuteessen vom Biorama-Magazin (#43, Seite 53) teil und versuche mich nachhaltig und biologisch zu ernähren, ohne dabei die im Rahmen der Mindestsicherung vorgegebenen 180 Euro für Lebensmittel/Ernährung zu überschreiten.
Seit der Masterprüfung im Februar hab ich die Korken ordentlich knallen lassen. So auch an Ostern beim Picknick im Strombad Kritzendorf. Ein wahres Highlight. Mit den Rädern und der besten Ausflugscrew ging es von Wien nach Kritzendorf. Im Gepäck lauter Leckereien. Feste wie flüssige. Es war arschkalt, aber gut.
April | Menahan Street Band „The Crossing“
20-jähriges Klassentreffen.
Mai | Polkov „My Sweet Oblivion“
Außer der Graduierungsfeier in Graz – zu der mich der beste Fanclub überhaupt begleitet hat – nichts Besonderes. Viel gearbeitet und neue Projekte in Aussicht.
Juni | Jorge Sepúlveda „Mirando al Mar“
Mit einem Teil der Ausflugscrew zum Sommerfest des Museum Gugging. Erstes Sprungfoto! Ein wunderbarer Sonntag in bester Gesellschaft.
Esterhazygassenfest – so viele tolle und herzliche Menschen!
Hochzeit Christoph & Claire am Traunsee. In den frühen Morgenstunden barfuß über ein Feld gelaufen, der Mond zum Greifen nahe. Danach erst mal schön erkältet.
Juli | Whitney Houston „I Wanna Dance with Somebody (Who Loves Me)“
Geburtstag, hurra! Feste gefeiert mit den liebsten Menschen. Den Abend zum Tag gemacht. Erst Sperrstunde im Ludwig & Adele, dann Sperrstunde im Celeste und dann um 6 Uhr ins Café Concerto. Erst ein Augustiner, dann eine Flasche Sekt. Nikolai und Flo als Geburtstagsüberbleibselcrowd. Um 9 Uhr im prallen Sonnenschein in die U6 gestiegen. Den Tag weitestgehend liegend verbracht.
Mitte des Monats nach Portugal. Sechs Tage Erholung. Mehr war nicht drinnen. Surfen lernen, Sonne tanken, lesen und die Gedanken kreisen lassen. Pläne geschmiedet, die sich teils bereits in Umsetzung befinden (Stichwort Digital-Nomadin). Gerne lese ich in meinem schwarzen Moleskine-Büchlein die Notizen und Einträge, die ich in Portugal niedergeschrieben habe. Sie lassen mich sofort in die Momente zurückkehren und machen mich hoffnungsvoll. in Surfbrett gekauft und viel Zeit am Wasser verbracht.
Auftakt meines Instagram-Projektes DEIN WIEN REICH + SCHÖN.
Nach bestimmt 17 Jahren wieder einmal die BRAVO lesen: Ein Sommerbadetage im Naturbad Plank am Kamp (Geheimtipp!) mit der allertollsten Ausflugscrew.
August | Ry Cuming, Ry / Frank Wiedemann „Howling“
Roboti, Roboti. Wahnsinnig viel gearbeitet und zur Belohnung jede freie Minute mit dem Surfbrett aufs Wasser.
Auftakt von WIEN LEBT, ein Projekt das mir sehr ans Herz gewachsen ist.
Nach einer Shiatsu-Behandlung eine wichtige Entscheidung getroffen, die Reißleine gezogen. Projekt 100-%ige Selbstständigkeit, here I come!
September | Lionel Richie „All Night Long“
Reindorfgassenfest! Das war sehr sehr sehr lustig. Also wirklich, sehr sehr sehr lustig.
Oktober | Ian Fisher & The Present feat. Phia „Regret“
Den Monat mit einer super genialen Wanderung in der Weichtalklamm begonnen. Abends heftig getanzt (danke, Gartenbaukino). Danach zwei Wochen recht geschmeidig bis zum emotionalen Bauchfleck. Mich von Tinder verabschiedet. Weniger online, mehr real life.
Meine zweite aktiv besuchte Viennale: Manchester By The Sea – grandios!
Mein Projekt Minimalismus startet. Es fliegen gleich mal 120 Bücher und noch so einiges raus. Definiertes Ziel: mich von einem Drittel meines Besitzes zu verabschieden. Aktueller Status: Work-in-progress.
Hashtag Sexdance: mit Anne am 31. im Viennale-Festivalzentrum. Wild auf der Bühne getanzt, Anne ebendort gespankt. Alles on tape, aber nicht auf unserem. Ein Abend in Rosé.
November | Miriam Makeba „A Promise“
Mit Schnauzer und Ferrari-Marlboro-Käppi mit Niki Lauda-Sticksignatur bin ich ein perfektes Abzugsbild von Super Mario.
Hab mich von Tinder abgemeldet und bereue es keine Sekunde.
Mein Instagram-Projekt neigt sich dem Ende zu: eine dreitägige Pop-up-Vernissage zeigt ein Best Of. Der Reinerlös aus dem Verkauf der Abzüge kommt der Wiener Tafel zugute. Am 19. kann ich an Dr. Alexandra Gruber, Geschäftsführerin der NGO, über 500 Euro übergeben und bin stolz.
Auftritt im brut bei Pia Hirzeggers Reihe „Theater im Bahnhof – zu Gast“ zum Thema Schönheit. Beinahe der Anne eine Torte ins Gesicht geschleudert. Beinahe.
Meine 100-%ige Selbstständigkeit beginnt. Langweile bleibt beruflich ein Fremdwort.
Dezember | Soap&Skin Musik für Uchi Soto 2016 von Jakob Neulinger & Noushin Redjaian
(Link; Titel des Stücks leider unbekannt)
Gemütliches Mädchenwochenende am Stubenbergsee. Die Frischluft tat gut. Im Tierpark Herberstein eine Ziege gestreichelt.
Elektro Guzzi im MQ – Museumsquartier gesehen. Innerlich abgefeiert, äußerlich war es dafür zu kalt.
Diagnose Kalkschulter. Schmerzen die mich zermürben.
Endlich den Flug nach Sri Lanka gebucht. Nach gut zweieinhalb Jahren ist es so weit, ich begebe mich auf Entdeckungsreise und empfinde vorfreudigst große Abenteuerlust. Im Jänner geht es los.
Den 24. Dezember mit Flo und René im Gartenbaukino gestartet: Tschitti Tschitti Bäng Bäng. Danach erstmal zwei Bier im Café Diglas. Bedamenbespitzt mich an den Braten rangemacht.
Der schönste Weihnachtsbaum, das stressfreieste Weihnachten. Ein Heilig’ Abend wie aus dem Bilderbuch.
Ich weiß nicht, was morgen am letzten Tag des Jahres 2016 passieren wird. Ich lass mich überraschen. Das Raketenset „El Dorado“ liegt jedenfalls bereit und ich werde mir einfach selbst meine Sternschnuppen am Himmel zaubern.
2016, Du warst unglaublich gut zu mir und ich könnte nicht dankbarer sein. Danke an alle, die die Momente und Abenteuer begleitet und ermöglicht haben. Cheers & Bussis.