#16 - #armeleuteessen, ein Fazit

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#armeleuteessen

Ein Fazit

Nach einem Monat ist es nun Zeit ein Fazit zum Biorama-Experiment #armeleuteessen zu ziehen. Ich habe gesamt in diesem Monat für Lebensmittel – exkl. Konsumationen in Lokalen – hundertachtundachtzig Komma zweiundzwanzig Euro ausgegeben. In Zahlen: 188,22 Euro. Also die Summe, die im Rahmen der österreichischen Mindestsicherung zur Verfügung steht, um knapp zehn Euro überschritten. Aber eben anzumerken, hervorzustreichen ist, dass in dieser Summe die paar Biere, schwarzen Verlängerten und Limonaden, die ich im Rahmen eines ganz normalen Soziallebens zu mir genommen habe, nicht eingerechnet sind. Nach dem ich im März recht eifrig im Ausgehen war, schätze ich, dass ich den Mindestsicherungsbetrag um bestimmt hundert Euro überschritten habe.

Dennoch meine ich, dass es sich ausgeht, sich von 180 Euro gesund zu ernähren ohne dabei ausschließlich auf Produkte zurückzugreifen, die zum einen ungesund sind (weil z. B. zu viel Zucker, zu wenig Nährstoffe) und zum anderen nicht biologisch sind. Meines Empfindens nach kommt es darauf an, wie man einkauft. Wenn ich natürlich jeden Tag einkaufen laufe, weil ich mir für einen Wocheneinkauf keine Zeit nehme und auch nicht für mehrere Tage planen möchte, dann wird es à la longue teuer werden. Daher nachstehend ein paar Einkaufstipps bzw. Empfehlungen für alle, die immer im Stress einkaufen, nicht planen möchten und nicht sehr kochaffin sind:

01_Preise vergleichen und ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie teuer etwas ist.

02_Auf dem Markt einkaufen – das stärkt auch die regionale / lokale Wertschöpfung. Eine Liste aller in Wien stattfindenden Wochenmärkte gibt es hier.

3_Im Supermarkt Produkte gleicher Art vergleichen (z. B. Kilogrammpreis).

04_Nur kaufen, was man braucht. Keine Hamsterkäufe.

05_Nicht mit Hunger einkaufen. (Stichwort Hamsterkauf).

06_Sich überlegen, was man für eine Woche etwa braucht und wie oft man Zuhause essen wird.

07_Mit einer Einkaufsliste einkaufen gehen verhindert unsinnige bzw. nicht notwendige Spontankäufe.

08_Nicht auf 2 + 1 Gratis reinfallen. Vor allen bei frischen Lebensmitteln.

09_Einkauf planen anstelle von mehrmals die Woche kleine Einkäufe zu tätigen.

10_Augen auf und aufs Mindesthaltbarkeitsdatum (MDH) schauen. Die Lebensmittel halten sich generell etwas länger als angegeben. Mit dem MDH garantieren die Lebensmittelunternehmer, dass die Waren ihre spezifischen Eigenschaften bis zu einem definierten Zeitpunkt behalten. Es gibt allerdings Ausnahmen: Bei Obst, Gemüse, Essig, Speisesalz etc. ist eine Kennzeichnung nicht erforderlich. Wenn ich mich richtig erinnere bekommt man bei den Rewe-Märkten (in Österreich Billa, Merkur, etc.) das Produkt gratis, wenn man vom selben eines entdeckt, das abgelaufen ist.

11_Nehmt Euch für Euren Einkauf Zeit. Genießt es sogar ein wenig.

Greenpeace Österreich hat kürzlich die Initiative „Essen verschwenden ist Mist!“ gestartet. Damit möchte die Umwelt-NGO ein Bewusstsein für unser Lebensmittelsystem schaffen. Denn alleine in Österreich landen jährlich zumindest 500.000 Tonnen (!!!) ungenutzter Nahrung im Müll. Die Petition zur Forderung effektiver Gesetze habe ich eben online unterschrieben. Denn wir brauchen hier neue Spielregeln um der Verschwendung wertvoller Ressourcen durch die Gesellschaft entgegenzuwirken.

Weiterführende Links

www.biorama.eu/armeleuteessen
www.facebook.com/biorama
Twitter: @biorama_mag
Instagram: @biorama_mag

Fakten zur Mindestsicherung - Österreich armutssicher machen (Diakonie)

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