#14 Bio mit wenig Geld

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Bio mit wenig Geld

#armeleuteessen

Aufgrund der Art, wie ich mich ernähre, beschäftige ich mich schon seit (sehr) langer Zeit mit Ernährung. Mit 14 Jahren habe ich mich entschieden, Vegetarierin zu werden. Ich bin aufgewachsen mit gutbürgerlichen Speisen, der abendlichen kalten Jause mit reichlich Wurstspezialitäten und sonntäglichen Fleischorgien. Es gab auch mal Palatschinken, Kaiserschmarren oder Fisch. Meine Mutter hat sehr bodenständig gekocht bzw. tut sie dies auch heute noch. Warum ich schon mit elf, zwölf Jahren immer wieder versucht habe, ohne Wurst und Co. ein Auskommen zu finden, kann ich nicht beantworten. Ich wurde damals aber immer nach ein, zwei Wochen rückfällig. Doch dann mit vierzehn, es war März 1996, wurde in einer ORF-Themensendung ein Bericht gezeigt, der sich mit dem Transport von Pferden zum Schlachter beschäftigte. Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade wieder in einer vegetarischen Phase. Ich fand den Bericht nicht sehr grausam. Aber das Gezeigte hat ausgereicht, um in mir ein zusätzliches Bewusstsein für eine fleischlose Ernährung als auch den Ansporn, es dieses Mal durchzuhalten, auszulösen. Das Ergebnis: in Kürze kann ich zwei Jahrzehnte fleischlose Ernährung feiern.

Von vegetarisch zu vegan
Nach einem „emotionalen Burnout“ im Oktober 2014 und der dadurch ausgelösten Suche nach einem neuen Lebensrhythmus, habe ich mir für Januar 2015 vorgenommen, mich einen Monat lang vegan zu ernähren. Mehr dazu hier. Ich ernähre mich nun seit 424 Tagen vegan. Und ich möchte mich auch gar nicht mehr anders ernähren, sofern es nicht aus gesundheitlichen Gründen erforderlich ist. Ich war seit über einem Jahr nicht krank. Davor zumindest zwei Mal im Jahr. Ich fühle mich mit der Art wie ich mich ernähre einfach besser bzw. mir geht es auch einfach besser.

Der Biorama-Selbstversuch
Am 19. Februar hat Biorama – Das Magazin für einen nachhaltigen Lebensstil einen Selbstversuch ausgerufen. Ziel ist es, herauszufinden, ob man sich mit einem Mini-Budget, konkret mit dem Anteil für Lebensmittel/Ernährung der Mindestsicherung (180 Euro) einen Monat lang ernähren kann. Mit diesem Budget, welches also im Rahmen der hierzulande geltenden Mindestsicherung vorgesehen ist, versuche ich jetzt auszukommen. Ich bin optimistisch, dass dies als Veganerin möglich ist. Unter dem Hashtag #armeleuteessen wird dieser von Biorama ausgerufene Selbstversuch in den sozialen Medien gekennzeichnet und kann damit von Allen verfolgt werden.

Ich bin davon überzeugt, dass man bzw. ich mit 180 Euro gut auskommen kann. In den nächsten Wochen werde ich am Biorama-Selbstversuch teilnehmen und in Blogbeiträgen mein Einkaufsverhalten dokumentieren und vielleicht auch den einen oder anderen Einkaufstipp geben können. Ich bin gespannt was passiert und ob es gelingt. Los geht’s.

Startschuss: Samstag, 27. Februar 2016

Gerade bin ich vom Einkaufen nach Hause gekommen. Ich war bei Veganz auf der Margaretenstrasse und habe dort 20,10 Euro ausgegeben. Dann ging es weiter zum Hofer bei mir um die Ecke in der Bräuhausgasse. Dort habe ich 10,45 Euro für Lebensmittel ausgegeben. Der Karfiol ist leider nicht bio, hat mich aber so lieb angelächelt und durfte deshalb mit. Den Abschluss meiner wöchentlichen Einkaufstour bildete der Brotkauf bei Ströck – dort habe ich ein ganzes Sonnenvit Brot für 3,05 Euro gekauft. Macht also in Summe 33,60 Euro (bleiben noch 146,40).

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Für die Summe von knapp 34 Euro habe ich folgende Produkte bekommen:
750 Gramm Sonnenvit Brot, 1 Flasche Völkl Apfelessig, 1 veganen Frischkäse, 2 x 500 Gramm Lupinen-Joghurt, 250 Gramm geriebenen veganen Käse, 150 Gramm veganen Scheibenkäse, 2 Gläser veganen Brotaufstrich, 1.89 Kilogramm Orangen, 1 Karfiol, 400 Gramm Bio-Datteltomaten, 1 Kilogramm Bio-Reis, 3 kleine Zucchini, eine Tasse Suppengemüse, 500 Gramm Vollkorn-Pasta und ein halbes Kilo Bio-Bananen Fair Trade.

Also eigentlich eine ganze Menge. Mit dem Großteil werde ich länger als eine Woche auskommen, da nur ich mich davon ernähre (Ein-Personen-Haushalt). Der vegane Frischkäse bei Veganz war übrigens reduziert, weil sein Mindesthaltbarkeitsdatum heute endet. Ich hab ihn für 99 Cent mitgenommen.